Camping-Card in Schweden – braucht man sie wirklich?

Camping Card In Deutschland ist es ganz einfach: Auf den Camping-Platz fahren, sich anmelden und Zelt aufbauen. Das ist in Schweden oft auch so, aber nicht immer. Vor dem Check-In hat der schwedische Campingverband die Camping-Card gesetzt. Doch braucht man sie wirklich? Einige Erfahrungen.Auf meiner Fahrrad-Tour durch Südschweden habe ich auf den verschiedensten Campingplätzen geschlafen. Und eins ist klar: Ohne die Campingcard hätte ich nicht auf allen Plätzen schlafen können. Doch die andere Nachricht ist auch: Nicht jeder Campingplatz verlangt diese Karte. Dabei habe ich keine Regel erkennen können, wer die Karte verlangt und wer nicht. Auch Platzbetreiber, die im Prospekt des Verbandes stehen, haben die Karte nicht in jedem Fall sehen wollen. Und neben den in diesem Prospekt genannten Campingplätzen gibt es in Schweden noch eine Vielzahl weiterer Plätze, die nicht in diesem Prospekt stehen. Sie wollen auch die Campingcard nicht sehen.

Camping in Schweden mit einem Zelt ist jedoch deutlich teuer als in Deutschland, wo einem 10 Euro pro Nacht schon viel vorkommen. Die üblichen Preise, die ich während meiner Tour gezahlt habe, lagen zwischen 150 und 180 SEK, also umgerechnet so grob 18 bis 20 Euro, teils zuzüglich Dusche. Der günstigste Platz lag 3 Kilometer südlich von Askersund für 60 SEK inklusive Dusche, der unverschämteste Preis war bei Marias Camping in Mellbystrand auf der Preisliste: 280 SEK sollte die Nacht kosten. Ich bin hier wieder gegangen und habe 10 Kilometer weiter eine Alternative gefunden.

Der Grund für diese hohen Preise ist die andere Abrechnung der Schweden: Sie berechnen in der Regel einfach den Stellplatz und die Anzahl der Personen. Das heißt, der Wohnmobilfahrer zahlt genau so viel wie der Radfahrer mit seinem Zelt. Aber auch das ist nicht auf allen Plätzen so.

Noch etwas sollte man in Schweden wissen: Die Saison beginnt erst Mittsommer. Wer davor fährt, sollte stark auf die Öffnungszeiten achten. Teils machen die Plätze schon um 16 oder 17 Uhr zu. Einen Platz für ein Zelt findet sich aber nach meinen Eindrücken immer – notfalls irgendwo zwischen Bäumen oder hinter dem Spielplatz. Natürlich kann man auch wild campen – in Deutschland sogar ganz legal. Das sollte dann aber abgelegen von den Hauptstraßen passieren – und man sollte sich Gedanken über die Dusche und Toilette machen. Übrigens: Die Campingcard gibt es über camping.se und kostet pro Jahr 150 SEK. Notfalls gibt es sie dann aber auch direkt am Campingplatz.

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