Schweden 2014: Der Rückblick

SAMSUNG CAMERA PICTURESAls ich die Idee hatte, dieses Jahr länger nach Schweden zu fahren, hatte ich mit vier Wochen geliebäugelt. Es sind nun „nur“ knapp zwei Wochen geworden. Habe ich die Tour abgebrochen oder bin ich unzufrieden? Nein! Ich versuche, mit Abstand zur Tour nun mal einen Rückblick auf die Tour und meine Zeit „da oben“.

Bevor ich nach Schweden gefahren bin und eigentlich auch noch während ich auf dem Weg war, hatte ich aufgrund von Knieproblemen die Befürchtung, meine Tour könnte nach ganz wenigen Tagen schon wieder vorbei sein. Zu groß waren noch wenige Wochen zuvor die Schmerzen gewesen. Doch wie von Geisterhand
waren die Probleme nahezu verschwunden – was vielleicht auch daran lag, dass ich mich in den ersten Tagen noch einmal medikamentiert habe, um vorzubeugen. Doch das wichtigste: Ich musste die Tour nicht abbrechen, bin nur deutlich weniger gefahren, als ich wollte – sowohl was die Anzahl der Tage als auch was die Kilometer angeht.

Dass ich pro Tag nicht meine im vergangenen Jahr üblichen 130 Kilometer gefahren bin lag sicher zu großen Teilen am Knie und der Ungewissheit. Auch, dass ich keine geschlossene Tour gefahren bin, sondern immer wieder auf den Zug zurückgegriffen habe, hatte damit zu tun. Aus reiner Vorsicht wollte ich mich nicht zu weit von Bahnstrecken entfernt aufhalten. Was tut man schließlich, wenn man bin einem vollbepackten Reiserad in Stockholm steht und das Knie schmerzt aber keine Bahn Richtung Süden Fahrräder mitnimmt?!?!

Ziel der Tour erreicht

Warum habe bin ich dann keine vier Wochen durchgefahren, wie eigentlich geplant? Nun, das Ziel dieser Tour war herauszufinden, ob ich möglicherweise irgendwann mal mehrere Monate auf dem Rad verbringen möchte. Dieses Ziel habe ich erreicht: Ich werde so eine Tour vermutlich nicht machen. Mir reichen einfach mal 10 bis 14 Tage auf dem Rad und das dafür jedes Jahr.

Die Erfahrung, ohne Plan und Ziel zu fahren, war eine sehr gute. Dadurch, dass ich wegen des Knies meinem eigentlichen Plan, eine Rundtour durch Schweden zu machen, nicht nachkommen konnte, bin ich noch mehr ohne Plan gefahren, als ich dachte. Es gab Tage und Momente, wo ich mich an Kreuzungen entschieden habe, ob ich abbiege oder geradeaus fahre. Irgendwann gab es dann natürlich ein Ziel, um ein Zelt aufbauen zu können – auf dem Campingplatz oder Badesee. Doch ohne feste Route zu fahren und sich täglich neu zu überlegen, wohin man fahren könnte, macht wirklich Spaß. Die nächste Tour in Schweden würde ich vermutlich ähnlich gestalten. In Deutschland ist das etwas schwerer, da man auf Hotels oder Campingplätze angewiesen ist, will man nicht gegen das Gesetz verstoßen.

Dadurch, dass ich die Tour nicht abgebrochen, sondern einfach aus freien Stücken beendet habe, bin ich zwar mit ein wenig Schweden-Wehmut wieder nach Deutschland gefahren, doch ich glaube, ich hatte mich noch nie so auf eine Dusche und mein Bett befreut, wie den Tag der Rückfahrt. Alles in allem: Die Tour war so wie sie war eine wirklich gute Erfahrung und ich bereue nicht, sie deutlich eher als eigentlich geplant beendet zu haben. Denn die nächste Tour kommt ganz bestimmt.

2 thoughts on “Schweden 2014: Der Rückblick”

  1. Du schreibst, dass Du immer mal wieder mit dem Zug gefahren bist. Auch in Schweden? Ich habe immer wieder gelesen (radreise-wiki, ADFC, versch. Foren), dass in Schweden die Fahrradmitnahme im Zug nicht (mehr) geht.

    1. Die Info ist erstmal richtig ja, bei der großen (Staatlichen?) Schwedischen Bahn ist es nicht erlaubt.
      Es gibt aber in Schweden etliche „privat“ Bahnen bei denen es geht, muss man sich aber vorher genau informieren.

      Leider sind diese Details auch schwer zu finden, ich hab mich mal provisorisch Informiert wie man vom Nordkap zurückkommen würde, und in der Theorie klappt es fast (zumindest wenn man zum ersten Bahnhof kommt der ~500km südlich vom Nordkap liegt)

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