90 Kilometer durchs Havelland

Ich stand heute vor zwei Entscheidungen: Teste ich heute Nacht mein neues Zelt und alles was dazu gehört oder fahre ich eine Tagestour und gehe morgen zum Hoffentlich-Aufstieg der Hertha. Die Entscheidung wurde durch zwei Fakten getroffen: Ich hatte keine Vorbereitungen getroffen und war zudem spät aufgestanden. Zudem drohte man mir im Radio heute früh noch einmal Nachtfrost an. Daraufhin startete ich ziemlich entspannt in den Tag und bin gegen Mittag auf eine Runde durchs Havelland aufgebrochen.

Einen Plan, wie ich fahre, hatte ich nicht. Zunächst bin ich auf meiner abendlichen Workout-Strecke gefahren, den Spandauer Schifffahrskanal entlang. Die grobe Idee war, ein wenig den Radweg Berlin-Kopenhagen zu fahren. Auf dem Weg fiel mir jedoch ein, dass die Bahnstrecke hinter Oranienburg noch immer gesperrt ist, mein Rückweg wäre gefährdet. Und am Flughafen Tegel starten die Flieger noch Osten, also Ostwind. Damit schied auch die Idee aus, hinter Oranienburg im Norden der Stadt Richtung Eberswalde zu fahren. Eine solche Runde bin ich im vergangenen Jahr schon einmal gefahren.

Kurz vor Hennigsdorf kam mir an einer Imbissbude jedoch eine andere Idee: Wenige Meter vor mir lag der Havelkanal. Er führt zunächst nach Westen und dann nach Süden nach Nauen. Klang nach einem Plan. Einige Kilometer konnte ich so auf einem wunderbaren Radweg entlang des Kanals fahren. Leider war der Weg dann irgendwann zu Ende bzw. bog nach Norden ab auf den Havellandradweg. Auf den hatte ich jedoch keine Lust. So habe ich mich dann dazu entschieden, einen Wirtschaftsweg weiter zu fahren. An der nächsten Hauptstraße war aber auch damit Schuss. Weiter halfen mir meine digitalen Helfer im Smartphone.

Auf Karten fand ich einen Waldweg den Kanal entlang. Wie bei einem Waldweg üblich konnte ich nicht schnell fahren aber ein wenig Entschleunigung schadet ja auch nicht. Liebe Rennradfahrer: Für euch wäre der Weg nichts. Später sollte der Weg, so machten mir die Karten Glauben, wieder zu kleinen Feldwegen werden. Feldwege waren es. Aber leider nicht befestigt. So legte ich in Summe etwa 10 km auf Huckelwegen zurück. Nun denn.

Ich fand mich am Ende in Pausin wieder. Diesen Weg war ich erst Ostern auf meiner Tour gefahren. Heute war es zwar nur etwa 10 Grad wärmer aber deutlich angenehmer als bei der Eis-Tour. Mein nächstes Ziel lautete Bönicke. Diesen Ort kenne ich aus meinen DHL-Trackings. Sämtliche DHL-Pakete die ich bekomme und verschicke wandern hier durch das Paketzentrum. Das Gebäude wollte ich mal sehen, wenn ich eh schon in der Nähe war. Schon ein beeindruckendes Gebäude, was DHL da gebaut hat. Aber es muss ja auch halb Berlin (der Osten und Süden hat ein eigenes Paketzentrum) mit Paketen versorgen.

Von hier fuhr ich auf Nauen zu. In den Zug steigen wollte ich jedoch nicht. Dafür war es noch zu früh und ich war noch zu fit. Komoot schlug mir vor, den Havelland-Radweg zu fahren. Auch das wollte ich nicht. Es hätte Umwege und Dopplungen vom Hinweg bedeutet. Also bin ich die Hauptstraßen entlang durch Falkensee auf Berlin-Spandau zu gefahren. In Spandau bin ich letztlich über die Insel Eiswerder auf die Strecke am Schifffahrtskanal zurück gefahren. Am Ende standen für die Tour etwa 90 km auf der Uhr. Die Brutto-Fahrzeit lag bei etwas über 5 Stunden.


2 thoughts on “90 Kilometer durchs Havelland”

  1. Hey du,

    ich bin der Strecke heute früh mal gefolgt, hatte deine Karte aber wohl nicht mehr genau genug im Kopf. Der Waldweg hinter Schönwalde ist nicht unbedingt optimal – aber es gibt schlimmeres. Dafür ist diese ganze Stück am Kanal entlang soooo schön ruhig!
    Bin bei dieser Brücke vor Brieselang aber dann anders gefahren und über Brielow-Wustermark-Dallgow zurück gekommen. So dass es nur 84 km etwas über 4 Stunden waren.
    Obwohl es heute früh (bin um ~ 7 Uhr los) mit 10 Grad noch etwas kühl war insgesamt doch sehr angenehm!
    Danke für die Idee auch mal in die Richtung zu fahren; nichts im Vergleich zu dem Stadtverkehr denn ich sonst bei meiner Müggelsee Runde dabei hab.

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