Schweden-Tour 2013, Tag 3: Erste Regenschauer, unnötige Umwege und der Sverigeleden

P1030173Ich wache irgendwann früh morgens auf. Es regnet. Und ich mache die Augen wieder zu. Etwas später wache ich wieder auf, schaue auf mein Regenradar. Es kommt eine Regenpause. Ich beschließe, in dieser Pause schnell abzubauen, um wenigstens Schlafsack und Matte trocken in den Packsack zu bekommen. Es gelingt mir so gerade, ich setze mich wieder in die Hütte und frühstücke – leider ohne Kaffee. Zwischendurch spricht mich noch eine ältere Schwedin aus dem Wohnmobil nebenan an und fragt mich, was für eine Tour ich vorhabe. Wir unterhalten uns wenige Minuten. Gegen 10 Uhr erst rolle ich vom Platz. Schon wieder beginnt es leicht zu regnen, während eins 2-Minuten-Schauer stelle ich mich unter, sonst fahre ich weiter. Kleine Straßen und Wälder säumen heute Morgen mein Weg. Ich treffe wieder auf den Sverigeleden, biege in einem Dorf rechts ab und werfen meinen Blick dort über eine Dorfwiese. Auf der anderen Seite steht ein Zelt – es kommt mir bekannt vor. Ich wende und fahre zum Zelt. Es ist Ryan, der sein Zelt hier zum Trocknen aufgebaut hat. Nur kurz bleibe ich bei ihm, zu sehr bin ich schon in Zeitverzug.

Ich fahre durch Sölvesborg weiter nach Mjällby. Das aber ist leider zu weit, ich bin auf einer kleinen Halbinsel gelandet. Verfolgt werde ich von dunklen Wolken und Regen auf dem Regenradar. Die Wolken sind so bedrohlich, dass ich mir einen Unterstand suche. Es passiert aber nichts. Also gehts weiter, raus aus meiner Sackgasse, ab nach Norden. Leider ließ es sich nicht vermeiden, einige Kilometer auf der E22 zu fahren. Spaß hat es aber nicht gemacht, quasi auf der Autobahn (die hier keine ist) zu fahren. So bin ich froh, den Weg verlassen zu können. Google Maps navigiert mich jedoch direkt in eine Baustelle. Durchfahren ist nicht. Also eigenständig eine Alternative suchen. Eigentlich wollte ich über Karlshamn fahren, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und des Wetters habe ich mir das aber geklemmt. Auf direktem Weg geht es nach Mörrum. Plötzlich sind links hinter mir pechschwarze Wolken, die in einem irren Tempo näher kommen. Ich bin gerade auf einer Hauptstraße mitten in einem Waldgebiet. Da taucht links ein Haus auf und – juhu – ein Carboard in Bau. Es hat schon ein Dach. Ausreichend denke ich mir, biege ab, fahre in die Hütte und als hätte der Himmel darauf gewartet macht er die Schleusen auf. Einige Minuten lang schüttet es wie aus Kübeln.

Sverigeleden auf dem Bahndamm – nicht sooo toll
Ich ziehe mir meine Regenausrüstung an, warte den starken Regen ab und fahre im leichten Regen weiter. Nach einem weiteren kleinen Starkschauer scheint dann so schnell wie der Regen gekommen ist, kommt auch wieder die Sonne raus. Ich bin inzwischen auf einem echten Fernradweg. Dem Sverigeleden, dieses Mal auf einer alten Bahntrasse. Der Weg wurde vor geschätzten 20 Jahren mal angelegt – leider seitdem auch nicht mehr saniert. Entsprechend unschön ist er an einigen Stellen zu fahren. Deswegen entschließe ich mich häufiger, lieber die parallel laufenden Straßen zu nutzen. Der einzige wirkliche Vorteil der Strecke: Sie ist weitgehend eben, wenn man mal von Schlaglöchern absieht. Der Weg führt mich durch wunderschöne Natur, auch entlang eines Flusses.

P1030141Schon wieder ziehen Wolken auf, ich habe noch eine Stunde bis Urshult, wo ich mein Quartier aufschlagen will. In Ryd gehe ich kurz einkaufen, fahre aus dem Ort raus und komme an einem Campingplatz vorbei. Angesichts des Wetters und der ersten Regentropfen entschließe ich mich, diesen Platz zu nehmen. Die Eigentümer bieten mir ein großes Mehrpersonenzelt zur Miete an, dann bräuchte ich meines nicht. Da mein Zelt aber noch nass ist und es lüften muss, muss ich es aufbauen. Letztlich baue ich mein Zelt in das große Zelt und habe so quasi ein 1-Personen-Zelt mit Vorzelt. Ich bekomme noch einen Campingstuhl und -tisch von den Eigentümern und verbringe meinen Abend im Zelt.

Weiter geht’s mit Tag 4

16. Juni: 110 km, 10 Uhr Abfahrt, 19 Uhr Ankunft
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Touren-Tagebuch: 13 Tage durch Schweden Juni 2013

Tag 1: Tourauftakt
Tag 2: Ystad und eine Einladung
Tag 3: Regenschauer und Umwege
Tag 4: Hügel, Växjo und Sverigeleden
Tag 5: Smaland: Besuch bei Michel
Tag 6: Nördlichster Punkt: Askersund
Tag 7: 90 Kilometer Einsamkeit
Tag 8: Day Off: Mittsommer
Tag 9: Gegenwind und Regen: Abbruch?
Tag 10: Auf nach Süden: Göteborg
Tag 11: Ostseeküste und Halmstad
Tag 12: 175 Kilometer Flucht vor Regen
Tag 13: Zurück in Deutschland

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