Schweden Tour 2017 – Der Rückblick

699,1 Kilometer von Haustür zu Haustür. Sechs reine Fahrtage. Windstärke 7 im Maximum. Das sind in aller Kürze zusammengefasst die Zahlen meiner diesjährigen Tour durch Schweden. Leider stand sie sehr im Zeichen schlechten Wetters. Am ersten Tag habe ich den Wind dank starkem Rückenwind nicht so sehr bemerkt. Tag 2 war abseits von ein paar Regentropfen OK, Tag 3 war ab mittags verregnet. Dann kamen zwei Sturm-Tage mit Westwind während ich nach Westen gefahren bin. An Tag 6 war dann endlich mal die Sonne dauerhaft da – doch schon am nächsten Tag sollte es angeblich wieder schlechter werden.

Dennoch war auch so eine Tour, die vom Wetter her die schlechteste meiner Schweden-Touren war, eine gute Erfahrung. Denn man lernt dabei, trotz schlechtem Wetter das eigene Ziel zu erreichen. Denn schon im Vorfeld hatte ich für jeden Tag ein Ziel, das ich mir vorher herausgesucht hatte. Dabei gab es drei Routen, die sich ab Tag vier Unterschieden. Dass ich mich für die Gegenwind-Route entschieden habe, lag am Höhenprofil der anderen Routen und daran, dass sehr früh für Tag 7 schlechtes Wetter angekündigt war.

Noch nie bin ich mit einem so schlechten Trainingsstand auf eine lange Tour gefahren. Gerade einmal 1600 Kilometer hatte ich bis zum Tourstart für dieses Jahr auf dem Tacho. Sehr wenig Training also. Das hat sich auch frühzeitig bemerkbar gemacht, wenn es bergauf ging. Trotz mäßiger Temperaturen hab ich schwitzend ordentlich Wasser verloren.

Was mir in diesem Jahr leider ein wenig gefehlt hat, war der Kontakt zu anderen Leuten. Er hat sich einfach nicht ergeben. Die Ausnahme war natürlich der Besuch bei Hakan und AnnSofi am ersten Tag. Doch außer einer kurzen Unterhaltung mit einem schwedischen Radfahrer am zweiten Tag bin ich erst an Tag 5 wieder mit anderen Leuten länger ins Gespräch gekommen. Das lag vielleicht einerseits am Wetter aber vielleicht auch an der gewählten Route, die doch einsamer war als sonst. Selbst die Essens- und Supermarktplanung musste dabei bedacht werden, den 50 km ohne Supermarkt können auch mal nach hinten losgehen, wenn es um Flüssigkeit geht.

Gesundheitlich hat mich mein Knie dieses Jahr positiv überrascht. Vielleicht hat das Achten auf die Trittfrequenz und eine dadurch geringe Belastung wirklich geholfen. Auf den letzten Metern zum Rostocker Bahnhof gab es zwar ein paar andere Zipperlein, aber die waren nicht weiter wild – hätten aber bei einer Fortsetzung der Tour zum Problem werden können. Mit zwei Tagen Ruhezeit haben sie sich aber jetzt erledigt.

Rückblickend muss ich sagen: So sehr ich Schweden mag und auch gern Rad fahre – mir reicht mittlerweile ein solcher Zeitraum wie in diesem Jahr. Schon nach einem Tag habe ich gemerkt, dass ich den Alltagsstress vergessen kann und mich ganz auf die Tour einlassen kann. Und die Überwindung, morgens aus dem Zelt aufzustehen und alles wieder einzupacken, wird von Tag zu Tag größer.

Dennoch: Ich freue mich auf die nächste Tour. Besonders wenn sie durch Schweden gehen wird. Da mir die Westküste und der letzte Tag in diesem Jahr besonders gefallen hat, wird das vermutlich nächstes Mal meine Tour werden – wenngleich die Campingplätze dort sehr teuer sind und wildcampen kaum möglich ist. Wann es wieder nach Schweden geht, steht aus privaten Gründen aber in den Sternen. Evtl. gibt es ab Mitte September noch einmal eine Tour – dann aber eher in anderen Regionen. Also schaut gern wieder rein.

1 thoughts on “Schweden Tour 2017 – Der Rückblick”

  1. Moin, gestern hier unten auch Dauerregen. Wie machst du das wenn es morgens regnet = Zelt patsch nass und abends auch? Hab jetzt wieder Hotel genommen :/
    p.s. bin hier kurz vor Sankt gallen. Ja das sind 730 in 3 Tagen, aber mein Trainingsstand ist ja auch massiv anders und reicht für die ganzen 10%+ Rampen doch net

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